geschrieben 2014:

Seit 4 Jahren haben wir, meine Frau und ich (Sabine und Wolfgang),
eine Mischlingshündin mit Namen Chika. Sie ist eine sehr ruhig
und brave Hündin. Wir unternehmen sehr oft gemeinsam Spazier-
gänge. Meine Frau führt Chika an der Leine und ich ...!? Das sollte
nicht so bleiben.

Auf den Suche nach den Wurzeln von Chika sind wir auf die Gossis
aufmerksam geworden. Wir sind zu einen Treffen nach Sünna
gefahren und haben viele Gos d'atura Catalana kennengelernt. Nach
ausgiebiger Information über diese Rasse sind wir zu den Entschluss
gekommen: Unser Zweithund soll ein Gossi sein. Einen Welpe wollten
wir aber nicht, da wir berufstätig sind und uns die Zeit fehlt, diesen
kleinen "Kerl" zu beaufsichtigen und seinen Tatendrang zu bändigen.

Nach mehreren Anläufen einen Gossi in Not zu übernehme (wo wir
leider kein Glück hatten) ist uns einen Hinweis im Schafpudelforum
gegeben worden. Wir haben da erfahren, dass ein Gos d'atura Names
Max, der auf den bürgerlichen Namen Biego el Fuego del Viento hört,
im Tierschutzligadorf in Groß Döbbern sitzt.

Wir sind übereingekommen, wir könnten uns den Jungen ja mal ansehen.
Beim ersten Besuch sind wir auf die Tücken und Macken des Hundes
hingewiesen worden. Chika war natürlich auch immer mit von der Partie.
Zum zweiten Besuch haben wir einen Kenner mit Hundeerfahrung
mitgenommen und ihm um Rat gefragt. Da er unsere Ängste und
Befürchtung abgeschwächt hat, sind wir ab Anfang Dezember 2013
fortwährend in der Zeit von 13:00 - 16:00 Uhr jedes Wochenende und
manchmal auch am Mittwoch bis Anfang April 2014 nach Döbbern gefahren.
Meine Frau hatte am Anfang bedenken, ob alles so funktioniert mit
Biego, da wir seine Vorgeschichte kannten. Wir wollten keine "Katze
im Sack" haben, daher hatten wir schon im Vorfeld einiges geklärt
können. Wir hatten uns im Internet informiert und auch Kontakt mit der
Züchterin. Wir haben uns gründlich beschuppert und dabei kennengelernt.

Seit 7. April 2014 lebt Biego in seiner "Suite" und er erfreut sich
seines Lebens. Auch wenn das Tierheim gewisse Vorstellungen bezüglich
seiner zukünftigen Unterkunft gestellt hat, wir haben keine Mühe
gescheut und haben Biego ein schönes Heim gebaut.

Biego ist jetzt unser ständiger Begleiter beim Spazieren gehen, beim
Hundewanden sowie bei Urlaubsunternehmungen. Ein Leben ohne
ihn können und wollen wir uns nicht vorstellen. Wir haben es bis
heute nicht bereut.

Tagsüber ist er bei uns, wenn wir da sind und Abends geht er zu sich Schlafen auf seine Couch.

Mein Name ist Biego

Biego el Fuego del Viento (Feuerwind)

Ich gehöre zu der seltenen Rasse Gos d'atura Catalana bzw.
Perro de Pastor de Catalana und bin somit ein Hütehund.

Nach einer schönen Welpenzeit von 8 Wochen bei meiner Mama Bea mußte
ich die "Kinderstube" verlassen und in die Fremde nach Holland zu meinen
neuen Frauchen und Herrchen ziehen. Da ging es mir über längere Zeit
sehr gut, bis zu dem Zeitpunkt, als ich merkte, dass in meinen Kopf irgend
etwas vor sich geht, was ich selbst nicht verstehen konnte. Die Menschen
nennen so etwas: Rüpelzeit. Ich habe gelernt, wenn ich meinen eigenen
Willen Geltung verschaffen möchte, die Beißerchen mit einstetzen kann.
Eigentlich wollte ich keinen weh tun, aber wie sollte ich mich verhalten,
wenn mich keiner versteht will und ich nur zu funktionieren hatte.
Später wurde ich sogar wegen Unverständnis der "Brügelknabe". Ich konnte
nicht verstehen, daß eine Hand die immer nur gutes gab, so etwas bösen tun
kann!

Mit 27 Monaten mußte ich meine damalige Bleibe verlassen. Ach wäre
mir bloß dieses Schiksal erspart geblieben. Ich wäre so gern "daheim"
geblieben. Warum haben Frauchen und Herrchen mich nicht verstanden und das
akzeptiert, dass ich als Hüter auch meine Ruhezeit brauchte. Hochleistungs-
futter hat mich bestimmt so aggressiv werden lassen und Agility ist kein
Sport für einen Welpen bzw. Junghund wie ich war. Etwas ruhigeres, wie
Fährtensuche wäre für mich bestimmt besser gewesen.

Nach der Zeit in Holland konnte ich kurzzeitig zu meiner Mama zurück,
aber leider nur sehr kurz. Dannach sollte ich vermitteln werden über einen
Verein. Bisher bin ich immer gepflegt und vor allen gekämmt worden.
Danach nicht mehr. Mein Fell verfilzte und wurde zusehens immer unansehlicher
und meine Haut brannte Stellenweise wegen auftetender Entzündungen. Man
brachte mich in einer Pflegestelle, wo festgelegt worde, daß ich für eine
Familie nicht geeignet bin. Ich sollte bei einen Schäfer lernen mit Schafen
umzugehen, aber dazu hatte ich keinen Lust. Mir fehlten die Zuwendungen
der Menschen die mich liebten. In meinen Welpenzeit war alles so schön! Und
jetzt... Ich hatte keine Lust mehr am Leben, ich wollte nichts mehr fressen.
Ich wollte einfach sterben.
Der Schäfer erkannte, daß es keinen Sinn macht, mich weiter zu behalten.
Somit wurde ich nach Bayern auf einen Hütehundhof gebracht, wo ich mit
vielen weiteren Hütehunden bis Lebensende verbleiben sollte.

Zum Glück kam alles ganz anders; der Hüdehundhof wurde aufgelöst und ich
kam wieder in die Vermittlung nach Groß Döbbern.

Zu dieser Zeit wurde ich Max gerufen. Heute ist mein Name wieder Biego.

Das ist schon eine schlimme Geschichte, die aber letztendlich doch gut ausgegangen ist.
Hütehunde sind schon eine spezielle Sorte Hunde und man muss eine Menge dazu lernen.

Viele Grüße
Willi

Nur gut, dass er jetzt bei Euch ist. Ist manchmal echt schlimm, wie wenige Gedanken sich Menschen bei der Anschaffung eines Hundes machen. Must have, ist die Devise leider viel zu oft..
Auf dem Agility Turnier lief auch ein schwarzer Gos. Mir war es sofort klar, dass es ein Gossi war. Manou s Zwilling 😍. Nur das Frauchen passte irgendwie nicht zu dem Hund..... das krasse Gegenteil halt.